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Akany Mendrika
(Unterstützung
beendet 2023)

Einleitende Bemerkungen

Das Leiterpaar von Akani Mendrika hat Änderungen in der Ausrichtung des Hauses anstrebt, die in nicht mehr unseren Plänen und Wünschen und unseren Vereinsstatuten entsprechen. Deshalb haben wir die Unterstützung schweren Herzens beendet. Um die Mädchen zu schützen, haben wir dem Leiterpaar Zeit bis Ende Juni 2023 gegeben, sich neue Gönner zu suchen.

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Das war Akany Mendrika:

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Akany Mendrika ist ein Mädchenheim in Ambatolampy, das Therese Jäggi und Peter Frech auf Anregung eines Gönners und dessen Ingenieurs geplant und gebaut haben. Die ganze Anlage wurde auch grosszügig finanziert. Das Haupthaus wurde 2019 fertiggestellt und kann in Zukunft bis zu 40 Mädchen ein wirkliches zu Hause bieten.

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Die Herzensangelegenheit der Gründer des Vereins AOCM ist Akany Mendrika (übersetzt „würdige Heimat“) und ist ein sogenanntes Orphelinat. Akany Mendrika steht etwa 70 km südlich der madagassischen Hauptstadt, etwas abseits des Städtchens Ambatolampy. Kurz vor der Fertigstellung der Gebäude brach leider auch in Madagascar Corona aus. Die Schlussarbeiten und vor allem der Umzug ins Haus gerieten ins Stocken. Aktuell (Stand Dezember 2020) betreuen das Heimleiterehepaar Feno und Fidy zehn Mädchen im Alter zwischen 6 und 13 Jahren. Das Haus bietet jedoch Platz für bis zu 40 Mädchen. Die Kinder werden von den Behörden dem Heim zugewiesen. Es ist kaum vorstellbar wie schwierig die Geschichten sind, die die Kinder von der Strasse hinter sich haben! Sie bringen viele Probleme und Prägungen mit ins Heim. Mit Feno und Fidy sind glücklicherweise zwei Menschen im Haus, die ihre Aufgabe und ihre Verantwortung sehr ernst nehmen. Sie werden die Kinder langsam, aber mit viel Liebe und Beharrlichkeit an Regeln und an das Leben in einer Gemeinschaft heranführen müssen. Das Haus muss gut geführt und gepflegt, die Mädchen betreut, geschult, erzogen und bekocht werden.

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Gemäss Vorschriften des Staates leben Feno und Fidy mit ihren eigenen beiden Mädchen im maison familiale, da kein Mann im Haus der Mädchen übernachten darf. Über Nacht bleibt eine Frau bei den Mädchen im Haus. Zwei Zimmer sind für diese Betreuerinnen vorgesehen und eingerichtet.

 

Ein wunderschönes Haus haben wir, das Wohlwollen der Behörden auch und an AOCM ist es nun, den Betrieb des Heimes und den Einbezug der Nachbarn und der Familien zu ermöglichen. Auf jeden Fall gibt es mehr zu tun denn je! Der Bedarf an verschiedensten Materialien ist notiert und wir hoffen auf die Mithilfe unserer Freunde, Bekannten und von weiteren Unterstützern um den Unterhalt von Akany Mendrika langfristig gewährleisten zu können.

 

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Die Entstehungsgeschichte des Mädchenheims
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Nach dem Ende des ersten Projekts von AOCM in Madagascar schlug der Gönner vor, ein Waisenheim an einem anderen Ort zu verwirklichen und zu finanzieren. AOCM hatte das grosse Glück, dass der Sponsor von der Arbeit, der Idee des Vereins und der Notwendigkeit des Projektes überzeugt war. Durch Ando lernten wir das madagassische Ehepaar Feno und Fidy kennen, die sich schon lange mit dem Gedanken an ein Mädchenheim beschäftigten. Es wurde bald klar, dass sie die richtigen Partner für dieses Hilfsprojekt sind. Zuerst aber mussten Feno und Fidy auf die Suche nach einem geeigneten Stück Land gehen. Beim dritten Versuch wurden sie in Ambatolampy fündig.

 

Der Start von Akany Mendrika war allerdings schwierig. Die künftigen Leiter des Hauses mussten gegen viel Skepsis, Misstrauen und Unverständnis kämpfen: „Hier hat noch nie jemand gebaut! Es ist gefährlich hier! Was gibt das überhaupt? Und dann sind das erst noch Fremde (das heisst, nicht Ureinwohner von Ambatolampy)! Da schicken wir gewiss keine Kinder hin!“ Aber Feno und Fidy waren und sind überzeugt, dass sie durch Kontakt suchen, Bekanntschaften machen und durch Gespräche Vertrauen aufbauen zwar langsamer, aber sicherer zum Ziel kommen, als mit dem Erkaufen von Bewilligungen. Mit sehr viel Engagement haben sie alle notwendigen Papiere erhalten.

Weiter haben sie alle Offiziellen der Gegend und interessierte Einrichtungen persönlich zu einer Besichtigung mit Führung auf die Baustelle eingeladen. Und sie sind gekommen! Die Behörden waren erstaunt und sehr beeindruckt über die Grosszügigkeit, das viele Licht im Innern und über die zukunftsorientierte Technik des Gebäudes. Sie wünschen sich dieses Haus als Vorzeigeheim bei der Ausbildung von Technikern für ähnliche Einrichtungen zu nutzen.

 

 

Feno und Fidy

 

Mit dem madagassischen Ehepaar verbindet Therese Jäggi und Peter Frech seit vielen Jahren eine enge Freundschaft. Bei ihren Reisen nach Madagascar sind sie oft mit Ando und Raissa zusammen und haben so Feno und Fidy kennen und schätzen gelernt.

Fidy arbeitet seit vielen Jahren im sozialen Bereich und leitet Weiterbildungen für Instruktoren, Lehrer und Ausbildner. Er bildet somit verschiedenste Menschen aus, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Er hat die richtigen und wichtigen Verbindungen und kennt alle Abläufe und Regeln im Umgang mit Kindern. Er ist überzeugt, dass nicht nur für die anvertrauten Mädchen gesorgt werden soll, sondern auch für die Herkunftsfamilien und die Bauern in der Umgebung des Heims, wenn etwas Nachhaltiges entstehen soll. Bereits hat er Aktivitäten für Kinder, Kurse und Weiterbildungen für Erwachsene, sowie die Vorstellung von Berufen für Jugendliche vorgesehen.

Feno kümmert sich geduldig um die Defizite der neu eintreffenden Mädchen. Das kann z.B. beginnen mit „Wir essen am Tisch und nicht auf dem Boden; wir schlafen in einem richtigen Bett; wir schneuzen in ein Taschentuch und nicht ins T-Shirt“ und mit Abklärungen über die Einschulung enden.

 

 

Das Haus für die Mädchen

 

Dank dem grosszügigen Gönner, der nicht nur den Bau finanzierte, sondern auch bei der Bauleitung unterstützte, konnte 2018 mit dem Bau des Haupthauses begonnen werden. Vorausgegangen war eine Zeit, in der vor allem Peter Frech mit Herrn Jermann, dem Ingenieur des Gönners, sehr viele Stunden und Geduld in die Planung investierten. Das technische Material wurde in Europa organisiert, um ein hohes Qualitätsniveau zu erreichen. Das Haus soll lange Zeit halten und den Zyklonen widerstehen können. Auf eine Umgrenzungsmauer wurde verzichtet, da es ja kein Gefängnis werden sollte. Um den Schutz dennoch zu gewährleisten, ist das Grundstück mit Maschendrahtgitter eingezäunt. Das Mädchenheim liegt auf einer Höhe von 1600 m, das bedeutet, dass Temperaturen von 9 Grad nachts im Winter, bis 25 Grad tagsüber im Sommer normal sind. Ausserdem muss das Haus einer Trockenperiode von Juni bis September (Winter) und einer Regenperiode von November bis März mit bis zu 30 cm Regen pro Monat standhalten können. Im Winter müssen sich die Madagassen des Hochplateaus warm anziehen. Die meisten Häuser haben keine Heizung. Gekocht wird meistens mit Holzkohle oder Holz, damit wird mindestens der Aufenthaltsraum auf eine für Madagascar angenehme Temperatur erwärmt, was leicht ist bei den niedrigen, kleinen Räumen. In den Häusern von AOCM ist die Verwendung von Holzkohle oder Holz zum Kochen verboten. Die Häuser sollen nicht schwarzen Höhlen gleichen und Holz wird immer rarer. Trotzdem sind wir am Studieren einer Heizmöglichkeit, damit die Mädchen nicht in dicken Jacken ihre Aufgaben machen müssen.

 

Das Haus verfügt über eine eigene Strom- und Wasserversorgung. Eine Ankopplung an das Stromnetz ist viel zu teuer. Ausserdem ist das Netz für viele Ausfälle bekannt. Das Trinkwasser ist auf dem eigenen Grundstück als Grundwasser vorhanden und wird in ein Wasserschloss mit 6 m3 Inhalt gepumpt. Für die Toilettenspülung und die Bewässerung des Gartens wird in einem Reservoir mit 150 m3 Inhalt Regenwasser gespeichert.

 

Ein tolles Haus ist wirklich wunderbar, aber es macht die "würdige Heimat" für die Kinder nicht allein aus. Es muss auch ausgestattet werden. Zum Teil haben Therese und Peter die Möbel und technisches Material selber organisiert, verpackt und verschifft. Das Mobiliar für die Schlafzimmer der Mädchen wurde durch den Gönner finanziert und vor Ort hergestellt.

 

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Maison familiale

 

Wie schon erwähnt, dürfen keine Männer im Mädchenhaus übernachten. Zudem dürfen auch keine Besucher ins Mädchenhaus eintreten. Das maison familiale ist nicht nur Wohnung der Familie Feno und Fidy, sondern es hat einen Besucherraum, eine von aussen zugängliche Toilette und ein Krankenzimmer. Besucher müssen sich am Zaun abholen lassen und werden am Ende des Besuches wieder zurück begleitet.

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Der Garten, der Gärtner, das Gärtnerhaus

 

Es ist durch den Gönner vorgesehen, dass auf dem 14 ha grossen Grundstück in Zukunft Kartoffeln, verschiedene Gemüse und Salate für den Eigenbedarf angebaut werden. Ebenfalls sollen Beerensträucher, Obstbäume und Bananenstauden gepflanzt werden. Der eigene Garten hilft die Lebenshaltungskosten zu reduzieren und zu lernen, sich gesünder zu ernähren. Gleichzeitig können die Mädchen Gartenbau lernen, was in Madagascar wichtig und notwendig ist.

 

Vorschriftsgemäss steht das Gärtnerhaus ausserhalb der Umzäunung des Mädchenheims. Das Haus wurde, wie alle Bauten, mit einer Feuchtigkeitsbarriere gegen den Boden versehen, damit die Betoneisen in der Grundplatte nicht rosten können. Dies ist notwendig, da die Häuser auf Madagascar keine Keller haben. Die Wände sind aus Backstein, die Decke aber wieder aus Beton, zyklonfest gebaut. Im Haus hat es Küche, Wohnraum, zwei Schlafzimmer, Dusche, WC, Solarstrom, warmes und kaltes Wasser. Gekocht wird mit Gas. Unterhalb des Hauses stehen noch ein Geräteschuppen und Kompostfächer.

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