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Ando und Raissa

Ando und Raissa mit ihrer grossen Familie sind seit 2015 gute Freunde von Therese und Peter. In ihrem grossen Haus am Rand der Hauptstadt leben 26 Jungs aus sehr schwierigen Verhältnissen im Internat. Im Parterre gibt es eine Grundschule für Kinder aus bedürftigen Familien der Nachbarschaft und infolge Corona auch einen Mittagstisch. Weiter ist Ando am Aufbau einer kleinen Werkstatt um den Jungen eine Ausbildung geben zu können. Daneben kümmert er sich auch um den Bau von Schulen in entlegenen Dörfern und hat die Annahme, Kontrolle und Verteilung der Waren aus unseren Containern übernommen.

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Geschichte von Ando und seinem Internat

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Die ersten sechs Buben hat Ando jeweils am späten Abend zwischen oder unter den leeren Marktständen zusammengelesen. Die Dokumente hat er später auf dem Gericht besorgt, sodass die Kinder bei ihm leben konnten. Oft hatten sie nicht genug zu essen, aber Ando und seine Frau Raissa vertrauten immer darauf, dass sie die Kinder nicht zufällig aufgenommen hatten und sich eine Lösung zeigen werde. Es sei ihre Berufung, sagt Ando immer. Und es war auch so. Wieder einmal hatten sie am Abend nichts zu essen und wieder einmal nahm er die Buben an die Hand, um bei seiner Mutter anzuklopfen und um Hilfe zu bitten. Sie kamen am leeren Markt vorbei. Auf einmal bückte sich einer der Buben und zeigte Ando einen Geldschein, der im Strassengraben lag. Sie kehrten um und kauften Reis auf dem Heimweg. Mehrere solche Erlebnisse hat er uns erzählt.

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Immer wieder wird Ando angefragt um Aufnahme eines weiteren Buben. Ab zehn Jahren können sie bei ihm aufgenommen werden. Einer der Kleinen wurde jahrelang von seiner Mutter als Drogenkurier missbraucht. Jetzt sitzt sie im Gefängnis und der Junge blieb ganz allein. Ein anderer ging mit seinem Vater in einer Piroge auf Fischfang. Er musste zusehen, wie sein Vater dabei ertrank. Madagassen können in der Regel nicht schwimmen. Mit vielen täglichen Gesprächen fangen Ando und Raissa solch traumatische Geschichten auf.

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Im ersten Stock ist der Schlafsaal der Jungs. Der ganze Raum ist mit Doppelstockbetten vollgestopft, die Kleider den Wänden entlang sorgfältig gefaltet aufgeschichtet. In der Familie hat jeder seine Arbeiten nach den festgelegten Wochenplänen zu erledigen: Boden putzen, Hof putzen, Kleider waschen, Wasserfass auf den Stockwerken auffüllen, Reis kochen usw. Hausmutter Raissa macht immer einen Kontrollgang.

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Um einen Zustupf in die Haushaltkasse zu ermöglichen, hat Raissa auf derselben Etage ein kleines Räumchen, wo sie Kleider flickt und näht, auch nach Mass auf Bestellung. Dazu braucht sie schon lange zwei gute, alte Nähmaschinen aus dem AOCM-Fundus. Sie hat eine entsprechende Ausbildung abgeschlossen.
Raissa kennt die armen Familien in ihrer Nachbarschaft. Sie weiss auch genau, wer was dringend nötig hat. So verteilt sie unsere Kleiderlieferungen ganz direkt und nutzbringend.

 

Italienische Freunde unterstützen Ando und Raissa in ihrer Arbeit für das Internat in finanzieller Hinsicht. Deshalb unterstützt AOCM das Internat (Lebensunterhalt für die Jungen) nur am Rande.

 

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Das Team Ando/Raissa und AOCM im Einsatz für junge Madagassen…
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…im Internat

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Neben dem Haus wurde ein Gemüsegarten angelegt, als Entlastung der Haushaltkasse und zur Ausbildung der Buben.

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Vor etwa zwei Jahren hat Ando auf dem Land draussen ein grosses Reisfeld kaufen können für 150 Euro. Die erste Ernte, bei der die Buben auch mitgewirkt haben, hat ihren Bedarf für ein halbes Jahr gedeckt. AOCM hat ihm damals eine Pumpe geschenkt, um das Feld nach Bedarf zu be- oder entwässern.

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Ando ist am Aufbau von Ateliers für Metallbearbeitung, Autoreparaturen und Holzbearbeitung. Einer seiner Jungen beschäftigt sich schon seit Jahren mit elektronischen Themen. So sind die Jungs später in der Lage, selber für ihren Unterhalt zu sorgen. Viele der Werkzeuge und Maschinen für diese Arbeitsplätze hat AOCM in der Schweiz gesucht und verschifft.

 

 

…in der Grundschule

 

Im Parterre ihres Hauses besteht eine Grundschule für 80 arme Kinder der Nachbarschaft. Schulmaterial wird gesponsert von TELMA (madagassische Telefongesellschaft). Eins der drei Schulzimmer wird am Mittag zum Essraum für die Jungs vom Internat und für die Familie. Die Löhne der vier Lehrerinnen und vieles mehr muss er selber bezahlen. Er ist viel unterwegs, um Geld für sein Werk aufzutreiben, z.B. mit Kursen und Erwachsenenbildungen im Auftrag vom Staat.

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…am Mittagstisch
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Nach dem immer wieder verlängerten Lockdown sah Ando die vielen mangelernährten Kinder in seiner Schule. Er hat sich für einen Mittagstisch eingesetzt. PAM (Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen) hat ihm Hilfe zugesagt, später aber annulliert und den Einsatz ganz in den Süden des Landes verlegt, weil dort die Not noch viel grösser ist.

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Mit Hilfe von AOCM kam dieser Mittagstisch dennoch schnell zustande. So bekommen jetzt 100 Kinder an den 5 Schultagen eine warme Mahlzeit, zubereitet im Wechsel von ein paar Müttern der Schulkinder. Die Finanzierung des Mittagstisches wird wohl ein dauerhaftes Engagement von AOCM werden müssen, weil es einfach nötig ist, bis vielleicht PAM wieder Kapazität hat.

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…beim Schulhausbau in abgelegenen Dörfern
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In Zusammenarbeit zwischen Ando und der madagassischen Telefongesellschaft TELMA entstehen Schulhäuser in entlegenen, kleinen Dörfern. Für die Ausrüstung dieser Schulhäuser hat Ando mehr als 100 ausgemusterte Schulbänke, Stühle und Wandtafeln, Schulmaterial usw. von AOCM erhalten. Zudem unterstützt AOCM den Schulhausbau auch weiterhin mit Schulmaterial und Möbel und übernimmt die Transportkosten derselben.

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….Koordination der Güterverteilung der Container
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Für alle Projekte sendet AOCM regelmässig Ware nach Madagascar. Dies geschieht mit Schiffscontainer die in Basel beladen werden und ihren Weg über die Meere nach Madagascar finden. Ando hat die Annahme und Kontrolle der Container übernommen. Er kontaktiert alle Adressaten, organisiert und überwacht die Abholung der Ladung. Ebenfalls ist er dafür zuständig, dass die entsprechend vorgesehene Ware ins Mädchenheim Akany Mendrika und zu Monsieur Abel gelangen.

 

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