



Unsere Herzenssache ist: Akany Mendrika, das Mädchenheim
Übersetzung: würdige Heimat
Mit grosser Freude und Dankbarkeit können wir euch allen erzählen, dass die Zeit der Zweifel, der Unsicherheit vorbei ist und wir sehen, wie unsere Arbeit auf Madagascar weiter gehen kann! Im April konnten wir erstmals seit drei Jahren wieder auf die Insel einreisen.
Geschichte unseres neuen Mädchenheims
AKANY MENDRIKA hatte einen schwierigen Start. Unsere Freunde, die künftigen Leiter des Hauses mussten gegen viel Skepsis, Misstrauen und Unverständnis kämpfen. « Hier hat noch nie jemand gebaut! Es ist gefährlich hier! Was gibt das überhaupt? Und dann sind das erst noch Fremde ( das heisst, nicht Ureinwohner von Ambatolampy)! Da schicken wir gewiss keine Kinder hin !» Auch sind immer wieder Dokumente verschwunden. Vor Ort haben wir die Erklärung dafür gefunden.
Unsere Freunde Fidy und seine Frau Feno sind überzeugt, mit Kontakt suchen, Bekanntschaften machen und durch Gespräche ein Vertrauen aufzubauen führt uns langsamer, aber sicherer zum Ziel, als mit Erkaufen von Bewilligungen. Das entspricht auch unserem Denken. Sie haben deshalb alle Offiziellen der Gegend und interessierte Einrichtungen persönlich zu einer Besichtigung mit Führung auf der Baustelle eingeladen. Und sie sind gekommen!
Die Behörden waren erstaunt und sehr beeindruckt über die Grosszügigkeit, das viele Licht im Innern und über die zukunftsorientier- te Technik. Sie wünschen sich dieses Haus als Vorzeigeheim und als Ort zum ausbilden von Technikern von anderen Häusern zu nutzen. Eines unserer persönlichen Ziele wäre damit erreicht: Unsere Arbeit soll zukunftsorientiert sein.
Ausgebildete, gut erzogene junge Menschen haben die besten Chancen, irgend etwas in ihrem verarmten, korrupten Heimatland zu verändern. Wir können bloss den Samen säen und dann mit ganz viel Beharrlichkeit, viel Liebe und viel Verständnis diese Menschen begleiten, unterstützen und beobachten, was sich verändert. Und wenn wir auf Menschen treffen, die gar nichts wollen, ausser unser Geld in ihren Taschen, dann sind das gewiss nicht die richtigen Partner.
Immer deutlicher hat sich abgezeichnet, dass wir ein eigenes Heim führen
wollen, in dem unsere Meinung, unsere Überzeugung und unsere Haltung
diskutiert, ernst genommen, respektiert und auch umgesetzt wird.
Wir haben das grosse Glück,einen namhaften Sponsor zu haben, der un-
ser Bestreben, unsere Ideen teilt und voller Vertrauen ein grosses Haus
für etwa 50 Mädchen von der Strasse finanziert. Es verfügt über eine ei-
gene Strom- und Wasserversorgung, da einerseits eine Ankopplung an das
Stromnetz, das viele Ausfälle hat, zu teuer ist und auch das Wasser ge-
kauft werden müsste.
Ein weiteres befreundetes Ehepaar, Feno und Fidy, hat für uns bis jetzt mit
sehr viel Engagement alle notwendigen Papiere zu erhalten versucht, hat
das Bauland gefunden, Gespräche mit allen wichtigen Leuten geführt.
Ende Mai 2019 wird das Haus bezugsbereit sein. Zum Teil haben wir Möbel und technisches Material selber organisiert, verpackt und
verschifft. Das Mobiliar für die Schlafzimmer der Mädchen wurde durch den Gönner finanziert.
Und dann beginnt die Arbeit erst rich-
tig. Das Haus muss gut geführt, ge-
pflegt, die Mädchen betreut, geschult,
erzogen und bekocht werden. Das
riesig grosse Landstück (14 ha )
wollen wir bebauen lassen und dabei
die Mädchen mit einbeziehen und
schulen für häuslichen Gartenbau.
Kinder von der Strasse haben alle ei-
ne sehr schwierige Geschichte hinter
sich. Sie bringen viele Probleme und
Prägungen mit ins Heim. Wir werden
eine gut ausgebildete Betreuungsperson im Hause benötigen. Sie wird
die Kinder langsam, aber mit viel Liebe und Beharrlichkeit an Regeln und an das Leben in einer Gemeinschaft heranführen müssen.
Und das wird wohl nur einen Teil der monatlichen Aufwendungen ausmachen. Ein tolles Haus ist wirklich wunderbar, aber es macht die "würdige Heimat" für die Kinder nicht allein aus. Also werden wir versuchen, durch Fotos, Vorträge und persönliche Kontakte das nötige Geld für den Betrieb dieses Hauses zu gewährleisten.
die Schlafzimmer haben zwei Etagenbetten und vier Kleiderablagen. ein Teil der Küche
hier werden Bausteine auf Platz fabriziert das Wellblechdoppeldach wird montiert
das fertige Haus. Solaranlage und Windgenerator
Wir haben das Haus bei unserem Besuch vom 3. - 17. April gesehen. Wir haben sehr viel Zeit und Geduld investiert, die Planung bis ins letzte Detail ausgeführt. Das Material in Europa organisiert, um ein hohes Qualitätsniveau zu erreichen. Das Haus soll lange Zeit halten und den Zyklonen widerstehen können. Um das Haus wird es noch einen Zaun, keine Mauer geben. Wir wollen hier kein Gefängnis bauen, haben aber trotzdem sehr auf die Sicherheit der Bewohner geachtet.
Höhenmässig liegen wir auf 1500 m, das heisst, Temperaturen von 5.6°C nachts im Winter, bis 24 °C tagsüber im Sommer, einer Trockenperiode von Juni bis September (Winter) und einer Regenperiode von November bis März mit bis zu 30 cm Regen pro Monat.
Im Winter muss man sich warm anziehen. Die meisten Häuser haben keine Heizung. Gekocht wird mit Holzkohle oder Holz, damit wird mindestens der Aufenthaltsraum auf eine für Madagascar angenehme Temperatur erwärmt. In unseren Häusern ist die Verwen-dung von Holzkohle oder Holz zum Kochen verboten. Unsere Häuser sollen nicht schwarzen Höhlen gleichen.
Trotzdem sind wir am studieren einer Heizmöglichkeit, damit die Mädchen nicht in dicken Jacken ihre Aufgaben machen müssen.






